‏Laktoseintoleranz in Deutschland: Ursachen, Symptome und Umgang mit der Unverträglichkeit

‏Laktoseintoleranz, also die Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker (Laktose), ist in Deutschland weit verbreitet. Schätzungen zufolge sind etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen. Diese Unverträglichkeit kann zu verschiedenen Verdauungsbeschwerden führen und erfordert oft Anpassungen im täglichen Leben.

‏Ursachen der Laktoseintoleranz

‏Die Laktoseintoleranz entsteht durch einen Mangel an Laktase, einem Enzym im Dünndarm, das für die Spaltung von Laktose in ihre Bestandteile Glukose und Galaktose verantwortlich ist. Wenn Laktose unverdaut in den Dickdarm gelangt, kann dies zu Beschwerden führen.

‏Es gibt verschiedene Formen der Laktoseintoleranz:
‏ 1. Primäre Laktoseintoleranz: Die häufigste Form, bei der die Laktaseproduktion mit zunehmendem Alter natürlicherweise abnimmt.
‏ 2. Sekundäre Laktoseintoleranz: Diese tritt infolge von Darmerkrankungen oder -verletzungen auf, die die Laktaseproduktion beeinträchtigen.
‏ 3. Kongenitale Laktoseintoleranz: Eine seltene, angeborene Form, bei der bereits bei Neugeborenen keine Laktase produziert wird.

‏Symptome der Laktoseintoleranz

‏Die Symptome variieren je nach individueller Toleranzschwelle und der verzehrten Laktosemenge. Typische Anzeichen sind:
‏ • Blähungen
‏ • Bauchschmerzen
‏ • Durchfall
‏ • Übelkeit
‏ • Völlegefühl

‏Diese Beschwerden treten meist 30 Minuten bis zwei Stunden nach dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel auf.

‏Diagnose der Laktoseintoleranz

‏Um eine Laktoseintoleranz festzustellen, stehen verschiedene Diagnosemethoden zur Verfügung:
‏ • H2-Atemtest: Misst den Wasserstoffgehalt in der Ausatemluft nach Laktoseaufnahme. Ein erhöhter Wert weist auf eine Unverträglichkeit hin.
‏ • Blutzuckertest: Bestimmt den Blutzuckerspiegel nach Laktosezufuhr. Ein geringer Anstieg kann auf eine Laktoseintoleranz hindeuten.
‏ • Eliminationsdiät: Verzicht auf laktosehaltige Lebensmittel über einen bestimmten Zeitraum, gefolgt von einer schrittweisen Wiedereinführung, um Symptome zu beobachten.

‏Umgang mit Laktoseintoleranz

‏Obwohl eine Laktoseintoleranz nicht heilbar ist, können Betroffene ihre Symptome durch Anpassungen in der Ernährung und Lebensweise effektiv kontrollieren:
‏ 1. Laktosearme oder laktosefreie Produkte wählen: Viele Supermärkte bieten mittlerweile eine Vielzahl von laktosefreien Milchprodukten an.
‏ 2. Laktasepräparate verwenden: Diese Enzympräparate können vor dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel eingenommen werden, um die Verdauung zu unterstützen.
‏ 3. Etiketten lesen: Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten versteckte Laktose. Ein Blick auf die Zutatenliste hilft, unerwünschte Laktoseaufnahme zu vermeiden.
‏ 4. Calciumzufuhr sicherstellen: Bei Verzicht auf Milchprodukte sollte auf alternative Calciumquellen wie grünes Blattgemüse, Mandeln oder angereicherte Pflanzendrinks geachtet werden.

‏Es ist ratsam, bei Verdacht auf eine Laktoseintoleranz einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren, um eine genaue Diagnose zu erhalten und individuelle Empfehlungen zu besprechen.

‏Durch bewusste Ernährung und Lebensstiländerungen können Betroffene ihre Lebensqualität erheblich verbessern und Beschwerden minimieren.

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